Fakten rund um sexuell übertragbare Krankheiten

Niemand möchte sich gerne mit einer Geschlechtskrankheit anstecken. Denn diese Krankheiten und Infektionen gefährden nicht nur deine Gesundheit, sondern können auch deine Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Und den Partner damit anzustecken ist auch nicht gerade sexy ... „Darf‘s ein bisschen Genitalherpes dazu sein?“

Es gibt keinen Grund, warum du dein Sexleben nicht uneingeschränkt geniessen und mit deinem Partner oder deiner Partnerin experimentieren solltest (aber bitte nur wenn beide es wollen!). Denk aber immer daran, dass Sex auch sicher sein muss, unabhängig von Geschlecht, Alter, Beziehungsstatus und sexuellen Vorlieben. Denn Geschlechtskrankheiten unterscheiden garantiert nicht zwischen Jung und Alt, männlich und weiblich oder hetero- und homosexuell.

Kondome schützen vor sexuell übertragbaren Krankheiten, sodass du Sex unbeschwert geniessen kannst. Achte aber auf die richtige Passform und die Haltbarkeit (du findest das Ablaufdatum auf der Schachtel und auf jeder Folienverpackung von Durex Kondomen). Ausserdem solltest du, wenn du Gleitgel benutzt, nur Produkte auf Wasserbasis oder Silikonbasis verwenden, da ölbasierte oder fettbasierte Gleitgele das Material des Kondoms angreifen können. Und zu guter Letzt solltest du dich natürlich nie von Anderen dazu überreden lassen, ungeschützten Verkehr zu haben, wenn du es nicht möchtest – es ist dein Körper und deine Entscheidung. Du bestimmst, was geht und was nicht.

Also, lass uns loslegen: Wir haben die häufigsten STIs für dich zusammengefasst und erklären dir, auf welche Symptome du achten musst.

Chlamydien

Chlamydien sind die am häufigsten auftretende sexuell übertragbare Krankheit in Deutschland. Häufig verläuft die Erkrankung völlig symptomfrei, insbesondere bei Frauen. Gerade deshalb ist es so wichtig, sich regelmässig beim Arzt oder bei einer Beratungsstelle testen zu lassen (sowie jedes Mal, nachdem du ungeschützten Verkehr mit einem neuen Partner/einer neuen Partnerin hattest).

Falls die Erkrankung bei dir nicht symptomfrei verläuft, erkennst du sie an folgenden Anzeichen:

Männer:

  • Weisser, milchiger oder wässriger Ausfluss aus der Penisspitze
  • Unangenehmes Brennen und/oder Schmerzen beim Wasserlassen
  • Leichte Schmerzen im Hodenbereich
  • Schmerzen im Anusbereich – bei ungeschütztem Analsex kann sich die Infektion hier verbreiten
  • Halsentzündungen (nach Oralsex)
  • Bindehautentzündung – Ausfluss und Schmerzen im und rund um das Auge

Frauen:

  • Bauchschmerzen
  • Vaginaler Ausfluss
  • Schmerzhaftes Brennen beim Wasserlassen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr
  • Zwischenblutungen
  • Stärkere Perioden
  • Juckende Augen nach Kontakt mit infiziertem Sperma oder infizierter Vaginalflüssigkeit

Genitalherpes

Ähnlich wie Chlamydien kann auch Genitalherpes etwas schwierig zu erkennen sein, da sich die Symptome nicht unbedingt bemerkbar machen. Du spürst es aber auf jeden Fall, wenn die Krankheit ausbricht. Das äussert sich dann mit juckenden, schmerzenden roten Bläschen und Flecken im Genitalbereich.

Zu den typischen Symptomen gehören:

Männer & Frauen:

  • Kribbelnder Schmerz im Genitalbereich
  • Juckende und rote Flecken mit Bläschenbildung
  • Unangenehmes Brennen beim Wasserlassen
  • Bläschen rund um den Anus
  • Lippenbläschen
  • Fieber oder grippeähnliche Erkrankung
  • Häufiger Harndrang

Weitere Symptome bei Frauen:

  • Vaginaler Ausfluss
  • Geschwüre oder Bläschen am Gebärmutterhals

Gonorrhö

Bei den meisten Menschen ist Gonorrhö eine der am schwierigsten zu behandelnden STIs, da die Symptome viel weniger offensichtlich als bei anderen Sexualkrankheiten sind. Wenn sie sich allerdings zeigen, geschieht das meistens zwischen einem Tag und bis zu zwei Wochen nach der Erstinfektion.

Zu den Symptomen von Gonorrhö zählen:

Männer:

  • Weisser, gelber, grüner oder milchiger Ausfluss aus dem Penis
  • Hodenschwellung
  • Brennen oder unangenehmes Kribbeln im Penis
  • Häufiger Harndrang

Frauen:

  • Vaginaler Ausfluss
  • Schmerzen im Becken und Bauch
  • Zwischenblutungen
  • Häufiger Harndrang und/oder Schmerz beim Wasserlassen

Auch bei Rektalinfektionen kann es vorkommen, dass sich zunächst gar keine Symptome zeigen. Wenn doch, dann äussert sich das bei Männern und Frauen durch:

  • Ausfluss;
  • Jucken im Analbereich;
  • Wundsein;
  • Blutungen;
  • Schmerzhaften Stuhlgang.

HIV

Der Gedanke, sich mit HIV zu infizieren, kann sehr beängstigend sein. Mittlerweile gibt es aber grosse Fortschritte in der medizinischen Forschung und immer besser verfügbare Schutzmedikamente wie zum Beispiel PrEP. Auch was die Stigmatisierung von HIV-Erkrankten betrifft, hat sich einiges verbessert. HIV ist immer noch ein weltweites Problem, grösste Risikogruppe in Deutschland sind homosexuelle Männer. Aber dank medizinischer Verbesserungen, laufender Forschung und besserer Aufklärung können HIV-Erkrankte mittlerweile eine viel bessere Lebensqualität geniessen (auch wenn dafür häufigere Arztbesuche und mehr Medikamente als bei gesunden Menschen erforderlich sind).

Tatsächlich leben viele Betroffene mehrere Jahre lang beschwerdefrei. Das bedeutet aber wiederum auch, dass sich Risikogruppen unbedingt regelmässig testen lassen müssen.

Die Hauptsymptome sind:

  • Starkes Fieber oder grippeähnliche Erkrankung (es wird davon ausgegangen, dass 80 % aller HIV-Infizierten dieses Symptom zeigen)
  • Ausschlag am ganzen Körper
  • Halsweh
  • Schwellung der Lymphdrüsen

Natürlich gibt es noch viele weitere STIs, die wir hier nicht aufgeführt haben. Wende dich im Zweifelsfall also immer an deinen Arzt oder eine Beratungsstelle.

Da du dich nun etwas besser mit dem Thema auskennst, sollte es dir aber zumindest leichter fallen, geschützt zu bleiben – im Schlafzimmer und überall dort, wo du deine Sexualität auslebst.

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